Häusliche Pflege
kann bedeuten:

Liebe.
Nähe.
Verantwortung.
Erschöpfung.
Überforderung. 
Verzweiflung.
Gewalt.

Willkommen beim Projekt Homecare Assistant

Digitale Unterstützung im Pflegealltag

Häusliche Pflege wird in Deutschland in den meisten Fällen von Angehörigen übernommen – oft allein, oft ohne professionelle Ausbildung, oft rund um die Uhr. Diese Situation ist eine enorme Herausforderung, nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional.

Die Realität: Pflege zu Hause ist eine Dauerbelastung

Pflegende Angehörige sind in der Regel die einzigen Personen vor Ort. Sie übernehmen die Versorgung, die Beobachtung des Gesundheitszustands, die Kommunikation mit Fachpersonal und gleichzeitig die emotionale Begleitung der pflegebedürftigen Person – meist unter schwierigen Rahmenbedingungen:

Sie müssen alle Entscheidungen selbst treffen, auch in kritischen Situationen.

Sie stehen emotional oft unter hohem Druck, insbesondere wenn der zu pflegende Mensch der eigene Partner oder ein Elternteil ist. Oder das eigene Kind.

Sie tragen die Verantwortung für den gesamten Pflegeprozess, häufig ohne fachliche Anleitung oder regelmäßige Unterstützung.

Sie sind zentrale Ansprechpartner:innen für die gesamte Familie, sollen Auskunft geben, beruhigen, koordinieren – und dabei gut gemeinte Ratschläge einordnen.

Sie haben keinen Feierabend – die Pflege findet im eigenen Zuhause statt, und sie endet nie wirklich.

Hinzu kommt eine beständige Sorge, etwas zu übersehen, falsch zu machen oder Veränderungen im Gesundheitszustand nicht richtig einordnen zu können. Gleichzeitig erleben viele Pflegebedürftige starke Gefühle wie Scham, Angst oder Widerstand – auf die Angehörige oft intuitiv, aber ohne professionelle Werkzeuge reagieren müssen.

Unsere Antwort: Der Homecare Assistant

Der Homecare Assistant ist ein digitales Werkzeug, das entwickelt wird, um pflegende Angehörige in dieser komplexen und belastenden Situation systematisch zu unterstützen. Er soll nicht nur entlasten, sondern vor allem Sicherheit geben – durch Struktur, Information und eine verlässliche Dokumentation.

Tages-Dashboard

Das Dashboard sorgt dafür, dass nichts vergessen wird: Man sieht täglich auf einen Blick alle anstehenden Aufgaben – inklusive automatischer Erinnerungen an Pflegehandlungen und Medikamentengaben. Alle Messwerte sind an einem Ort gespeichert. Klarer Überblick, weniger Informationsverlust, mehr Sicherheit im Alltag.

KI-Unterstützung

In der häuslichen Pflege tauchen täglich neue Fragen auf – und oft fehlen die Antworten. Der Homecare Assistant ist rund um die Uhr erreichbar und hilft mit konkreten Tipps, verständlichen Anleitungen oder wichtigen Warnhinweisen. Immer dann, wenn Unsicherheit entsteht.

PDF-Export für Arztgespräche

Im Arztgespräch zählt jedes Detail – doch gerade in dieser Ausnahmesituation werden wichtige Informationen oft vergessen. Der Homecare Assistant bündelt alle Messwerte, Beobachtungen und Notizen in einem übersichtlichen PDF. So geht nichts verloren, Fachbegriffe werden nicht verwechselt – und die Kommunikation mit Ärzt:innen oder Pflegediensten wird deutlich effizienter.

Kampf der Sprachbarriere

Sprachbarrieren im Arztgespräch kosten nicht nur Zeit – sie können zu Missverständnissen mit Folgen führen. Der Homecare Assistant stellt alle relevanten Informationen automatisch in der benötigten Sprache bereit. Klar, verständlich und situationsgerecht.

Der Homecare Assistant kennt die gesundheitlichen Umstände.

Damit Antworten wirklich hilfreich sind, bezieht der Homecare Assistant immer die individuelle Situation des Patienten mit ein. Er berücksichtigt alle eingetragenen Erkrankungen, Messwerte, Beobachtungen und Medikamente – und antwortet so auf typische Alltagsfragen von pflegenden Angehörigen nicht allgemein, sondern passend zur jeweiligen Lebenslage.

Hier einige Beispielantworten des Homecare Assistant

Alle folgenden Antworten des Homecare Assistant sind im Original wiedergegeben. Die Beispiele stammen aus den Tests mit zwei fiktiven geriatrischen Patienten: einer 75jährigen Frau ohne spezifizierte Erkrankungen und einem 85jährigen Mann mit Demenz und Essstörungen.

„Wie wäscht man einem Menschen die Haare, der das Bett nicht mehr verlassen kann?“

„Das Waschen der Haare einer bettlägerigen Patientin kann eine Herausforderung sein, aber mit der richtigen Methode und einigen Hilfsmitteln kann es effektiv und sicher durchgeführt werden. Hier sind einige Schritte, die Ihnen dabei helfen können:

Vorbereitung:
Besorgen Sie alle notwendigen Materialien: mildes Shampoo, eine große Schüssel, einen Krug oder eine Gießkanne für warmes Wasser, Handtücher, einen wasserdichten Schutz für das Bett (z.B. eine wasserdichte Unterlage) und eventuell einen Haartrockner.
Stellen Sie sicher, dass das Zimmer warm genug ist, damit die Patientin nicht friert.

Schutz des Bettes:
Legen Sie die wasserdichte Unterlage unter den Kopf der Patientin, um das Bett vor Nässe zu schützen. Platzieren Sie zusätzlich ein Handtuch unter den Kopf.

Positionierung der Patientin:
Die Patientin sollte so liegen, dass ihr Kopf leicht am Rand des Bettes oder auf einem speziell dafür vorgesehenen tragbaren Waschbecken liegt. Dies erleichtert das Ablaufen des Wassers.

Haare waschen:
Befeuchten Sie die Haare der Patientin vorsichtig mit einem Schwamm oder einem in warmes Wasser getauchten Handtuch. Alternativ können Sie Wasser aus einem Krug oder einer Gießkanne verwenden.
Tragen Sie eine kleine Menge Shampoo auf und massieren Sie es sanft in die Kopfhaut und Haare ein. Achten Sie darauf, dass kein Shampoo in die Augen oder Ohren gelangt.

Spülen Sie das Shampoo mit sauberem, warmem Wasser aus, indem Sie erneut den Krug oder die Gießkanne verwenden. Wiederholen Sie dies so oft wie nötig, um sicherzustellen, dass kein Shampoo im Haar verbleibt.

Trocknung und Styling:
Tupfen Sie die Haare vorsichtig mit einem Handtuch trocken. Vermeiden Sie es, die Haare zu reiben, da dies zu Verknotungen und Haarbruch führen kann.

Falls möglich, können Sie einen Haartrockner bei niedriger Temperatur verwenden, um die Haare vollständig zu trocknen.
Kämmen Sie die Haare vorsichtig durch, beginnend an den Spitzen und arbeiten Sie sich nach oben vor.

Nachsorge:

Überprüfen Sie, ob die Patientin bequem liegt und ob sie irgendwelche Bedürfnisse hat. Stellen Sie sicher, dass sie warm und komfortabel ist.

Durch diese Schritte können Sie die Haare einer bettlägerigen Patientin sicher und effektiv waschen, was nicht nur zur Hygiene beiträgt, sondern auch das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patientin verbessern kann.“

„Er schlägt mich mit seinem Spazierstock!“

„Es ist sehr wichtig, dass Sie sich in einer sicheren Umgebung befinden. Gewalt in jeder Form, auch von einer pflegebedürftigen Person, ist nicht akzeptabel. Es könnte sein, dass das Verhalten Ihres Angehörigen auf seine medizinische oder psychische Zustände zurückzuführen ist, insbesondere weil er an einer Demenz (F03) leidet, die sein Verhalten und seine Impulskontrolle beeinträchtigen kann.

Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können:

Sicherheit zuerst: Wenn Sie sich in unmittelbarer Gefahr befinden, suchen Sie einen sicheren Ort auf oder rufen Sie um Hilfe. Es ist wichtig, dass Sie sich selbst schützen.

Medizinische Bewertung: Es könnte notwendig sein, dass ein Arzt den Gesundheitszustand Ihres Angehörigen überprüft. Manchmal können Schmerzen, Unbehagen oder die Nebenwirkungen von Medikamenten zu Verhaltensänderungen führen.

Umgang mit Verhaltensänderungen: Es gibt Techniken und Strategien, um mit Verhaltensänderungen bei Demenz umzugehen. Ein Spezialist wie ein Gerontopsychiater oder ein Neurologe kann beraten und gegebenenfalls die Behandlung anpassen.

Unterstützung für Pflegende: Es ist wichtig, dass Sie auch Unterstützung für sich selbst suchen. Dies kann durch Gespräche mit einem Therapeuten, den Besuch von Selbsthilfegruppen oder das Sprechen mit anderen Familienmitgliedern geschehen.

Pflegeplan überprüfen: Überprüfen Sie den Pflegeplan Ihres Angehörigen und stellen Sie sicher, dass alle seine Bedürfnisse angemessen adressiert werden. Manchmal kann eine Anpassung des Umfelds oder der Routine helfen, Stress für den Pflegebedürftigen zu reduzieren.

Bitte denken Sie daran, Ihre eigene Gesundheit und Sicherheit nicht zu vernachlässigen. Es ist wichtig, dass Sie Unterstützung erhalten und Maßnahmen ergreifen, um solche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.“

„Der Arzt hat Morphium gegen die Schmerzen ins Gespräch gebracht. Ich habe Angst, Mama damit umzubringen.“

„Es ist verständlich, dass Sie Bedenken haben, wenn es um die Verabreichung von starken Schmerzmitteln wie Morphium geht. Morphium und andere Opioide sind jedoch gängige und wirksame Medikamente zur Schmerzlinderung bei schweren Schmerzzuständen, insbesondere in der Palliativpflege. Es ist wichtig, dass die Dosierung und Überwachung sorgfältig von einem Arzt oder medizinischem Fachpersonal gehandhabt wird, um Risiken zu minimieren und die Lebensqualität Ihrer Mutter so gut wie möglich zu erhalten.

Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie berücksichtigen sollten:

1. Dosierung und Überwachung: Der Arzt wird die Dosis sorgfältig anpassen, um die Schmerzen effektiv zu lindern und gleichzeitig die Risiken zu minimieren. Es ist wichtig, dass Sie sich genau an die Anweisungen des Arztes halten und regelmäßige Kontrollen und Anpassungen vornehmen lassen.

2. Nebenwirkungen: Wie bei allen Medikamenten kann auch Morphium Nebenwirkungen haben, darunter Übelkeit, Verstopfung, Schläfrigkeit oder Atemprobleme. Informieren Sie den Arzt über alle Nebenwirkungen, die auftreten, damit er gegebenenfalls die Behandlung anpassen kann.

3. Angst vor Abhängigkeit: Viele Menschen sorgen sich um eine mögliche Abhängigkeit von Opioiden. Bei sachgemäßer medizinischer Verwendung zur Schmerzkontrolle ist das Risiko einer Abhängigkeit jedoch geringer, besonders bei älteren Patienten und in der Palliativpflege.

4. Kommunikation mit dem Arzt: Besprechen Sie alle Ihre Bedenken und Fragen mit dem Arzt. Es ist wichtig, dass Sie sich über die Behandlung Ihrer Mutter informiert und sicher fühlen.

5. Unterstützung und Ressourcen: Zögern Sie nicht, Unterstützung und Beratung durch Pflegefachkräfte oder spezialisierte Schmerztherapeuten in Anspruch zu nehmen. Sie können Ihnen helfen, die Pflege Ihrer Mutter zu optimieren und Ihnen zusätzliche Tipps für den Umgang mit den Schmerzen geben.

Es ist natürlich, sich Sorgen zu machen, aber eine gut überwachte Schmerztherapie kann die Lebensqualität Ihrer Mutter erheblich verbessern. Der Schlüssel liegt in einer engen Zusammenarbeit mit dem medizinischen Team und einer offenen Kommunikation über alle Bedenken, die Sie haben.

„Ich brauche eine Idee für ein Mittagessen“

„Für ein Mittagessen, das sowohl nahrhaft als auch auf die Bedürfnisse einer älteren Person mit den im Briefing genannten gesundheitlichen Bedingungen (F50 – Essstörungen und F03 – nicht näher bezeichnete Demenz) abgestimmt ist, könnten Sie folgendes Menü in Betracht ziehen:

Hähnchenbrust mit Gemüse und Kartoffelpüree

Zutaten:
150 g Hähnchenbrust
200 g gemischtes Gemüse (z.B. Karotten, Brokkoli, Blumenkohl)
2 mittelgroße Kartoffeln
1 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer
Optional: Frische Kräuter wie Petersilie oder Thymian Zubereitung:

Kartoffeln kochen:
Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden.
In einem Topf mit Wasser zum Kochen bringen und etwa 20 Minuten weich kochen.
Abgießen und mit einem Stück Butter und etwas Milch zu Püree stampfen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Gemüse zubereiten:
Gemüse waschen und in mundgerechte Stücke schneiden.
In einem Topf mit wenig Wasser dünsten, bis es weich, aber noch bissfest ist.
Optional etwas Olivenöl und Kräuter hinzufügen für zusätzlichen Geschmack.

Hähnchenbrust braten:
Hähnchenbrust salzen und pfeffern.
In einer Pfanne mit Olivenöl von beiden Seiten je etwa 5-7 Minuten braten, bis sie durchgegart ist.

Anrichten:
Das Hähnchen auf einem Teller mit dem Kartoffelpüree und dem Gemüse anrichten.
Optional mit frischen Kräutern garnieren.

Dieses Gericht bietet eine gute Balance aus Proteinen, Kohlenhydraten und Vitaminen, die wichtig für die allgemeine Gesundheit sind. Es ist leicht verdaulich und sollte auch für Personen mit leichten Kau- und Schluckbeschwerden geeignet sein. Das Gemüse liefert wichtige Nährstoffe und Fasern, die zur Verdauung beitragen.“

Gewusst?

6 Mio

Pflegebedürftige in Deutschland

davon 5 Mio

werden zuhause gepflegt

davon 4 Mio

ohne ambulanten Pflegedienst

Wie weit sind wir?

August 2025: Der Homecare Assistant befindet sich aktuell in der Entwicklungsphase. Die zugrunde liegende Idee ist klar definiert und technisch bereits weitgehend umgesetzt – der Prototyp wächst und gedeiht prächtig. Aber das System ist längst noch nicht bereit für den flächendeckenden Einsatz im Alltag pflegender Angehöriger.

Denn bei einem digitalen Assistenzsystem, das mit sensiblen Gesundheitsinformationen arbeitet, haben Sicherheit und Verlässlichkeit oberste Priorität. Wir arbeiten mit großer Sorgfalt daran, alle Funktionen nicht nur technisch, sondern auch rechtlich sauber und verantwortungsvoll umzusetzen. Und nicht zuletzt fehlt auch noch Geld.

Wir bitten daher um Verständnis, dass es noch dauern wird, bis der Homecare Assistant in der Praxis ankommt. Was uns motiviert: Die Idee funktioniert. Schritt für Schritt bringen wir sie dorthin, wo sie gebraucht wird: in die Hände der Menschen, die zu Hause Pflege leisten.

Erfahren Sie mehr über unser Konzept